Akupunktur, Akupressur & Osteopathie

für Hunde, Katzen und Pferde

  

Was ist Akupunktur & wie wirkt sie?

Akupunktur ist Teil der 3000 Jahre alten chinesischen Medizin. Vereinfacht gesagt, sticht man mit sehr weichen, dünnen Nadeln in bestimmte Punkte des Körpers, die dann das Qi ("Tschie" gesprochen = Energiefluss) des Körpers wieder harmonisieren und somit eine Balance herstellen, die dem Körper hilft, sich selbst zu heilen.

Um die Wirkweise von Akupunktur zu verstehen, muss man sich der chinesischen Ansicht von Körper, Geist und Energie öffnen. Man muss sich lösen von der Denkweise unserer westlichen Medizin, bei der es immer eine Diagnose - einen Namen - eine Erkrankung gibt („Was genau hat mein Tier?“)

In der chinesischen Medizin kann es durchaus sein, dass man ein Tier behandelt, ohne zu wissen, was die Ursache der Beschwerden war. Hauptsache ist aber ja, dass es dem Tier danach besser geht.

Grund dafür ist, dass sich die westliche Medizin auf ein erkranktes Organ fokussiert, die chinesische Medizin betrachtet jedoch Körper und Geist als Ganzes. Es kann deshalb sein, dass eine Haut-Problematik über einen Punkt behandelt wird, der in der chinesischen Medizin der Lunge zugeordnet ist.

Akupunktur behandelt über Leitlinien - sogenannte Meridiane, die überall im Körper verlaufen.

Durch eine Blockade des Energieflusses können sich dann Erkrankungen ausbilden. Die Akupunkturnadel hilft dann, die Energie – das Qi wieder ins Fließen zu bringen. Die Nadeln wirken dabei entweder aktivierend oder beruhigend.

Es gibt am Körper ein paar spezielle Punkte, die man untersuchen kann, um zu schauen, auf welcher Leitbahn ein Problem besteht. Eine Schmerz-, Abwehr- oder Ausweichreaktion des Tieres deutet hierbei dann auf eine Störung hin.
Die Schwierigkeit in der Behandlung besteht dann im Kombinieren aller Symptome und gestörten Meridiane. Man muss möglichst wenig Akupunkturpunkte aussuchen, bei denen aber die bestmögliche Gemeinsamkeit besteht – allerdings vermeiden, dass sich die Wirkung zweier Akupunkturpunkte bei der Behandlung gegenseitig stören. In diesem Fall fällt der Erfolg der Behandlung nämlich geringer aus oder kann womöglich komplett ausbleiben. 

Ein wenig kann man das Erstellen eines Akupunktur-Konzeptes mit einer mathematischen Formel vergleichen, die man lösen muss.


Akupressur basiert auf dem gleichen Grundprinzip - allerdings werden die Punkte nur gedrückt und ohne Nadeln aktiviert.

Bei der Moxibustion verwendet man zusätzlich Wärme von außen auf die Punkte. Moxa-Kraut gibt es in gepresster Form und es kann wie eine Zigarre angezündet werden. Man hält dann das glimmende Moxa-Kraut dicht über den Akupunktur-Punkt oder steckt ein Stück direkt auf die Nadel, damit die Wärme in die Tiefe geleitet wird.


Tut Akupunktur weh?

Wirklich schmerzhaft ist eine Akupunktur-Behandlung für das Tier nicht.
Das Tier spürt natürlich einen kurzen Stich, wenn die Akupunkturnadel durch die Hautoberfläche gelangt. 
Das Gewebe in der Tiefe verfügt dann aber über nur sehr wenig Schmerz-Rezeptoren. Die Nadeln sind außerdem sehr dünn und mit einer Silikon-Beschichtung überzogen, damit sie leichter durch die Gewebeschichten gleiten.
Das Verweilen der Nadeln im Körper selbst ist nicht schmerzhaft. Bei Treffen des richtigen Akupunkturpunktes können/sollten jedoch verschiedene Wahrnehmungen eintreten. Menschen berichten über ein dumpfes Druckgefühl, ein Brennen oder Wärme im Bereich der Nadel, die sich womöglich sogar ausbreitet.


Wie reagieren Tiere auf Akupunktur?

Natürlich erstmal skeptisch - vor Allem, wenn es das erste Mal ist. Es gibt Tiere die bereits bei der Untersuchung und dem Tasten der Akupunkturpunkte nervös werden - dann bietet es sich an, zunächst nur Akupressur auszuprobieren.

Sitzt die Akupunkturnadel dann aber erstmal, können Tiere den Qi-Fluss im Körper tatsächlich spüren. Auf manche wirkt das Gefühl beruhigend und die Tiere wirken wie in Trance und genießen.

 Andere wiederum wissen mit dem ungewohnten Gefühl nichts anzufangen. Diese Tiere wollen das Gefühl dann meist lieber beenden und es kann sein, dass sie versuchen die Nadeln heraus zu ziehen. Bei Pferden gibt es sogar Kandidaten, die es durch Muskelkontraktionen schaffen, die Nadeln heraus zu schieben. Meist benötigen diese Tiere erst etwas Vertrauen in den Effekt der Akupunktur. Schließlich lässt man sich bei Beschwerden ja gerne helfen, wenn man das Prinzip dahinter erstmal verstanden hat.


Wie lange dauert Akupunktur?

Das Setzen der Nadeln dauert ca. 15-20 Minuten, je nachdem, wie kooperativ sich das Tier zeigt. Entfernt werden die Nadeln erst dann wieder, wenn der Körper des Tieres es zulässt – daher ist dieses Zeitfenster unheimlich individuell. Bei manchen Tieren (insbesondere bei Pferden) wandern die Nadeln schon nach wenigen Minuten selbständig aus der Haut. Nach 30 Minuten kann man versuchen die Nadeln selbst herauszuziehen – geht das nicht problemlos „wie aus Butter“ kann es sein, dass die Nadeln bis zu 45 Minuten belassen werden müssen.

 


Wie läuft die Behandlung ab?

Bei der Terminvereinbarung gebt ihr bereits einige Informationen an mich weiter, wie 

          - Rasse, Geschlecht und Alter des Tieres

          - die Haltungsform

            (Haus/Hof-Hund, Boxenhaltung, Aktivstall etc.)

          - die Auslastung des Tieres

            (Hundesport, Zucht, Freizeitreiter/Turnierreiter etc.)

          - gerne auch Infos zur Fütterung und 

            Ernährungsgewohnheiten des Tieres

          - am wichtigsten aber natürlich das aktuelle Problem,

            bei dem ihr Unterstützung benötigt.


Bei der ersten Behandlung erfolgt dann zunächst vorab eine intensive Anamnese und körperliche Inspektion, sowie Untersuchung. Das hilft mir bereits das passende Akupunktur-Konzept auszuwählen.

Anschließend werden Akupunkturnadeln gesetzt, die dann zwischen 30 und 45 Minuten belassen werden.

Wir bleiben die ganze Zeit bei dem Tier und lassen es nicht mit den Nadeln allein.

Nach Entfernung der Nadeln wird eine weitere Untersuchung durchgeführt, um die Rückmeldung des Körpers auf die Akupunktur abzufragen. Gelegentlich kann eine zweite Runde notwendig sein, bei der nochmal Akupunkturnadeln in andere Punkte gesetzt werden.

Ob das Tier nach der Behandlung zunächst eine mehrtägige Pause einhalten sollte, ob es lange Spaziergänge machen kann oder bei der Fütterung etwas beachtet werden muss, hängt von der jeweiligen Behandlung ab und kann erst vor Ort geklärt werden.

Nach 2-4 Wochen findet dann die Kontrolle beim ersten Folge-Termin statt, bei der überprüft wird, ob das Qi-Gleichgewicht erhalten geblieben ist, oder eine weitere Akupunkturbehandlung notwendig ist.

Für chronisch kranke Tiere, bei denen über lange Zeit in regelmäßigen Abständen das Gleichgewicht im Körper wieder hergestellt werden muss, damit die Beschwerden nicht wieder auftreten, biete ich günstigere Kombi-Behandlungspakete an - schaut euch dazu gerne meine Preisliste an.


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